Ratgeber Diabetes mellitus Typ 2
Informationen für Betroffene und AngehörigeDa viele Betroffene am Anfang keine Symptome der Erkrankung zeigen, bleibt der Typ 2-Diabetes in der ersten Zeit meist unentdeckt. Die Diagnose erfolgt oft zufällig bei verschiedenen anderen Untersuchungen. Um eindeutig herauszufinden, ob der Patient an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, erfolgt in den meisten Fällen eine Blutuntersuchung. An zwei verschiedenen Tagen wird dann der Glukosegehalt im Blut gemessen. Ist die Diagnose nicht eindeutig, folgt oftmals ein oraler Glukosetoleranztest. Bei diesem Test wird der Blutzuckerwert ermittelt, nachdem der Patient mit Glukose angereicherte Flüssigkeit zu sich genommen hat.
Diagnose von Diabetes Typ 2
Viele Typ 2-Diabetiker sind zu Beginn der Erkrankung völlig beschwerdefrei. Typische Symptome wie starker Durst, vermehrtes Wasserlassen und häufiger nächtlicher Harndrang fehlen vielfach. Dies hat zur Folge, dass Typ 2-Diabetes oft zufällig diagnostiziert wird, z. B. im Rahmen einer Routineuntersuchung.
Um festzustellen, ob ein Patient an der „Zuckerkrankheit“ leidet oder nicht, wird in der Regel zunächst eine Blutuntersuchung durchgeführt. Dabei wird der Glukosegehalt im Blut im nüchternen Zustand (nach achtstündiger Fastenperiode) bestimmt. Bei einem Glukosegehalt von 7 mmol/l (126 mg/dl) oder mehr liegt Diabetes vor. Dieser Test wird an einem anderen Tag wiederholt. Im Grenzbereich zwischen dem Normalwert und Diabetes mellitus kann eine gestörte Glukosetoleranz vorhanden sein. Um dies zu überprüfen, wird häufig ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt.
Dabei wird der Blutzuckerwert zwei Stunden nach der Einnahme von 75 g in Flüssigkeit gelöster Glukose gemessen. Ergibt sich eine Glukosekonzentration von 11,1 mmol/l (200 mg/dl) oder mehr, wird gemäß den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) die Diagnose Diabetes gestellt. Wird ein Wert von 7,8 mmol/l (140 mg/dl) oder mehr und weniger als 11,1 mmol/l (200 mg/dl) gemessen, handelt es sich um eine gestörte Glukosetoleranz.
Für Diabetiker spielt der sog. Langzeitblutzuckerwert HbA1c eine zentrale Rolle. Er sollte möglichst unter 6,5 % liegen um Folgeerkrankungen zu vermeiden. HbA1c wird auch als Glykohämoglobin bezeichnet. Es handelt sich dabei um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, an dem sowohl Sauerstoff als auch der Einfachzucker Glukose gebunden werden können. Die Verbindung von Hämoglobin und Glukose ist dann das Glykohämoglobin. Misst man den HbA1c-Wert, lässt sich ermitteln, wie stark das Hämoglobin mit der Glukose reagiert hat. Eine regelmäßige Kontrolle dieses Wertes ist bei Diabetes Typ 2 unerlässlich.
Bei der Therapie von Diabetes Typ 2 geht es vor allem darum, den Blutzuckerwert zu normalisieren, um auf diese Weise Folgeerkrankungen vorzubeugen. Neben der Einnahme von Medikamenten, die den Langzeitblutzuckerwert senken sollen, ist auch ein Wandel in der Lebensführung ratsam. Dazu gehört eine Veränderung der Essgewohnheiten, vor allem bei vorhandenem Übergewicht, mehr Bewegung und bestmöglich der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Ziel sollte es sein, den Langzeitblutzucker auf einen Wert von unter 6,5 % zu reduzieren. Der Blutzucker sollte regelmäßig durch einen Arzt oder durch Selbstkontrolle überprüft werden.
Diabetes Typ 2 entwickelt sich langsam über einen größeren Zeitraum hinweg. Der Grund für die Entstehung von Diabetes Typ 2 ist eine körpereigene Insulinresistenz. Als Folge kommt es zu einer gesteigerten Insulinausschüttung, wodurch der Glukosegehalt im Blut und somit der Blutzuckerspiegel ansteigt. Neben einer erblichen Veranlagung spielen auch die Lebensbedingungen eine Rolle. Eine falsche Ernährung, mangelnde Bewegung oder Stress können die Entstehung von Diabetes Typ 2 fördern. Diese Umstände sind ein möglicher Grund dafür, dass immer häufiger auch junge Menschen an Diabetes Typ 2 erkranken.