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Ratgeber Diabetes mellitus Typ 2

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Typ2 Diabetes
Entstehung von Diabetes Typ 2

Diabetes Typ 2 entwickelt sich langsam über einen größeren Zeitraum hinweg. Der Grund für die Entstehung von Diabetes Typ 2 ist eine körpereigene Insulinresistenz. Als Folge kommt es zu einer gesteigerten Insulinausschüttung, wodurch der Glukosegehalt im Blut und somit der Blutzuckerspiegel ansteigt. Neben einer erblichen Veranlagung spielen auch die Lebensbedingungen eine Rolle. Eine falsche Ernährung, mangelnde Bewegung oder Stress können die Entstehung von Diabetes Typ 2 fördern. Diese Umstände sind ein möglicher Grund dafür, dass immer häufiger auch junge Menschen an Diabetes Typ 2 erkranken.

Entstehung von Diabetes Typ 2

Beim Diabetes Typ 2 wird in der Bauchspeicheldrüse – anders als beim Typ 1-Diabetes – noch Insulin produziert. Die Körperzellen reagieren jedoch nach und nach immer weniger auf das Vorhandensein von Insulin an den Rezeptoren. Diese Insulinresistenz nimmt nach und nach zu. Zu Beginn der Erkrankung kann der Körper dies noch kompensieren, indem er mehr Insulin bildet. Mit Fortschreiten der Erkrankung ist dies jedoch nicht mehr möglich.

Folge dieses Prozesses ist, dass immer weniger Glukose aus dem Blut in das Innere der Zellen gelangt. Die Regulierung des Blutzuckerspiegels funktioniert nicht mehr. Der Glukosegehalt des Blutes, der durch die Aufnahme von Nahrung ansteigt, bleibt unverändert hoch. Da den Zellen Glukose fehlt, erhalten die Alphazellen der Bauchspeicheldrüse das Signal, Glukagon herzustellen. Dieses Hormon fördert die Neubildung von Glukose in der Leber. Der Blutzuckerspiegel steigt dadurch zusätzlich.

Ursachen für diese Abläufe sind nach heutigen Erkenntnissen v. a. erbliche Faktoren und die Lebens- und Ernährungsweise. Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko, an Typ 2-Diabetes zu erkranken. Auch übermäßiger Stress und Rauchen kann die Entstehung von Typ 2-Diabetes fördern.

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Für Diabetiker spielt der sog. Langzeitblutzuckerwert HbA1c eine zentrale Rolle. Er sollte möglichst unter 6,5 % liegen um Folgeerkrankungen zu vermeiden. HbA1c wird auch als Glykohämoglobin bezeichnet. Es handelt sich dabei um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, an dem sowohl Sauerstoff als auch der Einfachzucker Glukose gebunden werden können. Die Verbindung von Hämoglobin und Glukose ist dann das Glykohämoglobin. Misst man den HbA1c-Wert, lässt sich ermitteln, wie stark das Hämoglobin mit der Glukose reagiert hat. Eine regelmäßige Kontrolle dieses Wertes ist bei Diabetes Typ 2 unerlässlich.

Diagnose Diabetes Typ2

Da viele Betroffene am Anfang keine Symptome der Erkrankung zeigen, bleibt der Typ 2-Diabetes in der ersten Zeit meist unentdeckt. Die Diagnose erfolgt oft zufällig bei verschiedenen anderen Untersuchungen. Um eindeutig herauszufinden, ob der Patient an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, erfolgt in den meisten Fällen eine Blutuntersuchung. An zwei verschiedenen Tagen wird dann der Glukosegehalt im Blut gemessen. Ist die Diagnose nicht eindeutig, folgt oftmals ein oraler Glukosetoleranztest. Bei diesem Test wird der Blutzuckerwert ermittelt, nachdem der Patient mit Glukose angereicherte Flüssigkeit zu sich genommen hat.

Therapie Diabetes Typ2

Bei der Therapie von Diabetes Typ 2 geht es vor allem darum, den Blutzuckerwert zu normalisieren, um auf diese Weise Folgeerkrankungen vorzubeugen. Neben der Einnahme von Medikamenten, die den Langzeitblutzuckerwert senken sollen, ist auch ein Wandel in der Lebensführung ratsam. Dazu gehört eine Veränderung der Essgewohnheiten, vor allem bei vorhandenem Übergewicht, mehr Bewegung und bestmöglich der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Ziel sollte es sein, den Langzeitblutzucker auf einen Wert von unter 6,5 % zu reduzieren. Der Blutzucker sollte regelmäßig durch einen Arzt oder durch Selbstkontrolle überprüft werden.